Am 8. Januar 1896 erschien in Buenos Aires mit “La Voz de la Mujer” (Die Stimme der Frau) die weltweit erste explizit anarchistisch-feministische Zeitung, die sich für Klassenkampf, Frauenbefreiung und sexuelle Freiheit einsetzte.
Ihr erster Leitartikel war eine heftige Verurteilung der Situation der Frau in der Gesellschaft:
„Weil wir die vielen Tränen und das Elend satt haben; weil wir der unendlichen Plackerei mit den Kindern (so lieb sie auch sind) müde sind; wir das Bitten und Betteln leid sind; und kein Spielzeug mehr für unsere berüchtigten Ausbeuter oder niederträchtigen Ehemänner sein wollen, haben wir beschlossen, unsere Stimmen im Konzert der Gesellschaft zu erheben und unser bisschen Freude am Bankett des Lebens zu fordern, ja, zu fordern.“
Während die Zeitung von Einigen in der anarchistischen Bewegung begrüßt wurde, standen ihr andere, v.a. Männer, eindeutig ablehnend gegenüber. In ihrer zweiten Ausgabe nahm sich die Redaktion der Reaktionen ihrer Kritiker an: „Die erste Nummer von La Voz de la Mujer erschien und natürlich brach die Hölle los: ‚Frauen emanzipieren? Wofür?‘ … ‚Lass unsere Emanzipation zuerst kommen, und dann, wenn wir Männer emanzipiert und frei sind, werden wir uns um deine kümmern.‘“
1000-2000 Exemplare jeder Ausgabe wurden verkauft, hauptsächlich an Arbeiterinnen in den Städten Buenos Aires, La Plata und Rosario. Nerd-Fakt: Rosario ist der Heimatort des neuen Fußballweltmeisters Lionel Messi.
Zum Design: Wir freuen uns riesig, für das Design mit Meri Prodan bzw. Poxi eine äußerst begabte Künstlerin aus Buenos Aires gewonnen zu haben. Poxi entschied sich, den Kampf der tapferen Frauen in Form eines wütenden, weit aufgerissenen Mundes darzustellen, über dem der Name ihrer Zeitung „La Voz de la Mujer“ prangt.”. Dieser Rückenaufdruck wird durch einen kleineren, subtileren Frontaufdruck vervollständigt, der denselben Mund mit den Wörtern „Ni Dios, Ni Jefe, Ni Marido“ (Kein Gott, Kein Chef, Kein Ehemann) zeigt; ein Slogan, den die Frauen hinter der Zeitung damals verwendeten.