Das neue Monats-Shirt ist den sogenannten Münchner Bieraufständen gewidmet. Als es im Mai 1844 zu einer Bierpreiserhöhung kommt, gehen die Münchner für mehrere Tage auf die Barrikaden und schlagen ihre geliebten Brauhäuser kurz und klein. Wegen mieser Ernten und Tierseuchen war das Getreide teurer geworden und König Ludwig I. persönlich veranlasste die satte Erhöhung um 22 Prozent. Diese Frechheit, ausgerechnet zu Beginn des traditionellen Sommerbierausschanks, entfachte am 1. Mai den Zorn der Massen und brachte buchstäblich alle Fässer zum Überlaufen; mit Erfolg, denn am 5. Mai wurde die Erhöhung zurückgenommen. Friedrich Engels, damals als Journalist für die englische Presse tätig, schlussfolgerte in seinem Augenzeugenbericht erwartungsvoll: “Wenn die Leute erst einmal wissen, dass sie die Regierung dazu bringen können, Steuern zurückzunehmen, werden sie bald lernen, dass es genauso einfach ist, sie auch in Bezug auf ernstere Angelegenheiten das Fürchten zu lehren.”
Zum Design: Dieses Design stammt von dem in München lebenden rebellischen Künstler Torsten Mühlbach. Torsten arbeitet und experimentiert mit einer Vielzahl von Techniken und Materialien. Gefragt nach seinem umgestalteten Bierdeckel, auf dem u.a. der Zeitraum der Aufstände in Bierstrichen angezeigt und das Reinheitsgebot zum Freiheitsgebot wird, antwortete Torsten:
“Nach der Revolution ist vor der Revolution.
Nach dem Rausch ist vor dem Rausch.
Jede große Geschichte beginnt mit:
‘Halt mal kurz mein Bier’
In diesem Sinne, Prost …”
Das Design zeigt einen abgewandelten Münchner Bierdeckel, und der Hinweis auf das Münchner Reinheitsgebot von 1487 wurde in “Freiheit” geändert.