Das T-Shirt des Monats August 2024 trägt den Titel „Força Operária“ und ist eine Hommage an einen der wichtigsten Arbeitskämpfe in der brasilianischen Geschichte. Inspiriert wurde das Design vom Generalstreik in Rio de Janeiro im Jahr 1917, der am 2. August endete. Nach Wochen harter Auseinandersetzungen zwischen Arbeiter*innen, Regierung und Industriebossen einigten sich die Parteien auf eine 56-Stunden-Woche sowie eine Lohnerhöhung von 10 Prozent.
Der Funke aus São Paulo
Seinen Anfang nahm die Bewegung im Juli 1917 in São Paulo. Dort protestierten Arbeiter*innen gegen unhaltbare Arbeitsbedingungen, Hunger und Unterdrückung. Nachrichten über die Unruhen verbreiteten sich schnell und erreichten auch Rio de Janeiro. Am Morgen des 18. Juli legte ein Möbelarbeiter in Rio die Arbeit nieder, nachdem er von den Ereignissen in São Paulo gehört hatte. Zwei Kollegen schlossen sich sofort an, und noch am selben Tag waren es rund 150 Beschäftigte, die in Solidarität streikten.
Die Bewegung wuchs rasant. Schon am 19. Juli waren fünf Fabriken im Ausstand. Innerhalb weniger Tage breitete sich der Arbeitskampf unkontrolliert aus. Am 22. Juli rief die F.O.S.P. von Rio de Janeiro offiziell zum Generalstreik auf. Niemand hatte damit gerechnet, was dann geschah: Am Morgen des 23. Juli traten 50.000 Arbeiter*innen in den Streik. Am Nachmittag desselben Tages folgten weitere 20.000 Metallarbeiter.
Ein Streik aus dem Lehrbuch
Die Forderungen der Arbeiter*innen waren klar. Sie verlangten einen Achtstundentag sowie eine Lohnerhöhung von 20 Prozent. Was folgte, war ein spontaner Generalstreik, wie er in Geschichtsbüchern beschrieben wird. Fabriken und ganze Industriezweige standen still, und vielerorts übernahmen die Beschäftigten selbst die Kontrolle. Auch andere Städte Brasiliens, darunter Porto Alegre im Süden des Landes, wurden von der Streikwelle erfasst.
Repression und Ausnahmezustand
Die Regierung reagierte umgehend und brutal. Am 26. Juli wurde das Kriegsrecht ausgerufen. Armee, Marine und Polizei besetzten strategisch wichtige Gebiete in Rio de Janeiro und versuchten, die Proteste niederzuschlagen. Doch die Bewegung war zu stark, die Solidarität zu groß. Der Streik dauerte bis in den August hinein. Schließlich musste die Regierung einsehen, dass sie nicht eine gesamte Bevölkerung dauerhaft unterdrücken konnte.
So wurden die Industriebosse gezwungen, Verhandlungen aufzunehmen. Das Ergebnis war ein Kompromiss: eine 56-Stunden-Woche und eine Lohnerhöhung von 10 Prozent. Am 2. August 1917 endete der Generalstreik offiziell.
Frauen als Vorreiterinnen
Ein bemerkenswerter Aspekt dieses Streiks war die Rolle der Frauen. Schon in São Paulo waren es Arbeiterinnen, die als Erste den Mut fanden, ihre Arbeit niederzulegen und Proteste zu organisieren. Sie machten damit sichtbar, dass Arbeitskämpfe nicht nur eine Männerdomäne waren, sondern dass auch Frauen an vorderster Front für bessere Bedingungen kämpften.
Das Design von Helena Lopes

Für das August-Design konnte dna merch die in Rio de Janeiro ansässige Tätowierkünstlerin Helena Lopes gewinnen. Sie entschied sich bewusst dafür, eine Frau in den Mittelpunkt des Motivs zu stellen. Damit greift sie die historische Rolle der Arbeiterinnen auf, die die Streiks in São Paulo angestoßen hatten.
Der Schriftzug „Força Operária“ bedeutet „Arbeiterkraft“ oder „Arbeitermacht“. Er soll verdeutlichen, welche Stärke eine geeinte Arbeiterschaft entwickeln kann. Der zweite Schriftzug, „Greve Geral“, verweist direkt auf den Generalstreik, der in die Geschichte einging.
Ein Stück Geschichte zum Anziehen
Das T-Shirt des Monats August 2024 ist damit weit mehr als nur ein Kleidungsstück. Es ist ein Stück Erinnerungskultur, ein tragbares Symbol für Solidarität und Widerstand. Wer es trägt, zeigt nicht nur seine Verbundenheit mit den Kämpfen der Vergangenheit, sondern auch die Überzeugung, dass kollektives Handeln die Zukunft verändern kann.
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Worn With Attitude
in losen Abständen werden wir in der Kategorie "Worn with Attitude" Menschen aus der dna merch Community zu Wort kommen lassen. Den Auftakt macht Valerio aus Italien!
Hört, seht und lest was er euch zu erzählen hat :)
Woher kommst du und was machst du beruflich?
Ich komme aus Civita Castellana, auch das Land der Toiletten genannt, weil es dort besonders in der Vergangenheit viele Toilettenfabriken gab. Eigentlich arbeite ich für ein großes internationales Energieunternehmen.
Stimmt es, dass du der gewählte Gewerkschaftsvertreter an deinem Arbeitsplatz bist? Warum sind Gewerkschaften deiner Meinung nach wichtig?
Ja, das bin ich, und ich denke, dass wir es den Gewerkschaften zu verdanken haben, dass wir heute einige Rechte haben, die Arbeiter in der Vergangenheit nicht hatten. Aber ich fürchte, dass die Arbeiter heute nicht mehr so vereint sind wie früher. Es fehlt an Macht, in erster Linie für die Arbeiter selbst und dann auch für die Gewerkschaften, die meiner Meinung nach in den letzten Jahrzehnten keinen guten Job mehr machen.
Wie hast du von dna merch erfahren?
Ich habe von DNA erfahren, weil es von einem sehr guten Freund von mir gegründet wurde.
Ist „Força Operária“ dein erstes T-Shirt von uns?
Um die Wahrheit zu sagen, ist es nicht das allererste T-Shirt von DNA, ich habe eines von der Punkband Casualties, aus der Zeit, als DNA noch mit Bands gearbeitet hat.
Möchtest du noch etwas sagen?
Ich möchte sagen, dass ich keine schöne Zukunft für die Arbeiter sehe, wenn sie nicht wie eine Einheit denken und handeln! Und porcoddio, lass mich sagen, dass ihr – wenn ihr könnt – bitte eure gierigen Chefs ficken sollt, fickt eure Firma, wenn sie versucht, euch zu ficken, und fickt auch all diese Nationalisten!
Valerio trägt ein Longsleeve-T-Shirt des August-2024-Designs „Working Class History“.
T-Shirts Unisex Força Operária (Brasilien 1917)