Ein Design zu Ehren der Ford-Arbeiterinnen von Dagenham
Das T-Shirt des Monats Juni 2024 erinnert an einen der wichtigsten Arbeitskämpfe der britischen Gewerkschaftsgeschichte. Am 7. Juni 1968 traten 187 Frauen im Ford-Werk Dagenham bei London in den Streik. Sie nähten Autositze, doch ihre Arbeit wurde als „ungelernt“ eingestuft. Männer, die ähnliche Tätigkeiten verrichteten, galten als „gelernt“ und erhielten entsprechend mehr Lohn. Für die Frauen war das ein klarer Fall von Ungerechtigkeit. Sie forderten das, was ihnen zustand: gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
Ein Werk kommt zum Stillstand

Obwohl die männlichen Kollegen weiterarbeiteten, stoppte die Autoproduktion vollständig. Ohne die Sitze konnten keine Fahrzeuge ausgeliefert werden. In einem weiteren Ford-Werk schlossen sich rund 200 Frauen solidarisch an. Damit zeigten die Arbeiterinnen, dass sie nicht nur eine lokale Auseinandersetzung führten, sondern Teil einer Bewegung, die weitreichende Wirkung entfalten sollte.
Unterschiedliche Reaktionen
Die Reaktionen fielen gemischt aus. Manche Männer unterstützten den Streik offen und sagten anerkennend: „Gut gemacht.“ Andere hingegen verhöhnten die Frauen und behaupteten, sie arbeiteten nur für ein „Taschengeld“. Eine der Streikenden, Eileen Pullen, widersprach diesem Vorwurf entschieden. Sie machte deutlich, dass der Lohn der Frauen notwendig war, um Familien zu versorgen, Hypotheken zu bedienen und Rechnungen zu bezahlen. Ihre Worte zeigten eindrücklich, dass es um die Existenzsicherung ging und nicht um einen Nebenverdienst.
Erste Erfolge und politische Folgen

Nach drei Wochen Streik lenkte Ford schließlich ein. Unter Vermittlung der Regierung erhielten die Frauen eine Anhebung auf 92 Prozent des Männerlohns, zuvor waren es lediglich 85 Prozent gewesen. Dieser Schritt war zwar kein vollständiger Erfolg, doch er stellte eine historische Weichenstellung dar. Der Arbeitskampf führte direkt zu einer breiteren gesellschaftlichen Debatte und trug dazu bei, dass 1970 der Equal Pay Act verabschiedet wurde. Dieses Gesetz schrieb das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ erstmals verbindlich fest.
Trotzdem war der Weg zur vollständigen Gleichstellung lang. Erst im Jahr 1984 kam es im Werk Dagenham zu einem weiteren Streik, der schließlich die endgültige Angleichung der Löhne brachte. Der Kampf zog sich über viele Jahre, und gerade das macht ihn so bedeutend. Er zeigt, wie viel Ausdauer notwendig ist, um tief verwurzelte Ungerechtigkeiten zu überwinden.
Das bekannte Banner
Das aktuelle Design stammt vom schottischen Gewerkschaftsaktivisten und Cartoonisten Jamie-Max Caldwell. Er bezieht sich auf ein ikonisches Foto aus dem Jahr 1968. Darauf halten die Frauen ein Transparent hoch, auf dem eigentlich „We want sex equality“ zu lesen war. Weil es jedoch nur halb entrollt war, blieb zunächst nur „We want sex“ sichtbar. Eine britische Zeitung veröffentlichte das Bild in genau dieser Form, um die Frauen lächerlich zu machen und ihre Forderungen ins Absurde zu ziehen.
Die Frauen ließen sich jedoch nicht einschüchtern. Sie wussten, dass ihr Anliegen gerecht war. Anstatt nachzugeben, hielten sie zusammen und setzten ein Zeichen, das weit über die Fabrik hinausstrahlte. Ihre Solidarität brachte nicht nur für sie selbst Verbesserungen, sondern auch für zahlreiche andere Frauen in Großbritannien.
Ein Vermächtnis, das anhält
Heute gilt der Streik von Dagenham als Meilenstein der Gewerkschaftsgeschichte. Er zeigt, dass selbst eine kleine Gruppe von Arbeiterinnen große Veränderungen anstoßen kann, wenn sie geschlossen auftritt. Er zeigt auch, dass Widerstand gegen Ungleichheit langfristige Folgen hat und ganze Generationen inspirieren kann.
Dieses T-Shirt ist daher nicht einfach ein Kleidungsstück. Es ist eine Hommage an die Frauen von Dagenham und an ihren Mut, sich nicht mit Ungerechtigkeit abzufinden. Es erinnert uns daran, dass Lohngleichheit auch heute vielerorts noch nicht selbstverständlich ist und dass Engagement für faire Arbeitsbedingungen nach wie vor notwendig bleibt.

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